Archiv der Kategorie: Allgemein

Herr Tourette und ich von Pelle Sandstrak

tourette

Klappentext:

Tics und Zwangshandlungen, Wortkaskaden, unkontrollierbare Wut, unüberwindbare Berührungsängste vor den Buchstaben x, z, y, vor der Farbe Rot, vor Wärme, Milch und dem Geräusch, das entsteht, wenn sein Banknachbar eine Möhre kaut: Seine ersten zwanzig Lebensjahre verbringt Pelle in einem Gefängnis aus ritualisierten Bewegungsabläufen, immer auf dem Grat zwischen Kontrolle durch Zwang und berstender Wut. Schließlich braucht er aber Stunden, um eine Türschwelle zu überschreiten, den halben Tag, um sich an- oder auszuziehen: man wird ihm später eine 97%ige Schwerbehinderung bescheinigen. Ein Radiobeitrag über das Tourette-Syndrom bringt Rettung, Pelle weiß nun, es gibt es noch mehr Leute wie ihn. Dank intensiver kognitiver Verhaltenstherapie kann er heute ein normales Leben führen. Er ist gesund – so gesund, wie er sein möchte, denn:„Tourette ist nicht nur eine Belastung. Ich sage immer, Tics sind wie ein Orgasmus – nur besser“. Das Besondere an seinem Buch ist nicht nur die mit großem Talent beschriebene Innenansicht eines Tourettisten. Es ist der Witz, mit dem Pelle seine Leser in die absurdesten Situationen führt, es ist die wilde Mischung aus Lachen und Anteilnahme, die er auslöst.

@Verlagsgruppe Lübbe

Meine Meinung zum Buch:

Viele kennen Tourette eigentlich nur aus Filmen, wo irgendjemand wild beschimpft wird, haben aber eigentlich keine Vorstellung, was wirklich dahinter steckt. Ich durfte Pelle Sandstrak vor Jahren auf einem Kongress erleben, wo er uns Zuschauern diese Erkrankung humorvoll und klug verständlich gemacht hat. Selten habe ich mit jemandem, der wirklich Schreckliches durchgemacht hat, auch so lachen können. Sandstrak verklärt seine Erkrankung nicht, erzählt in seinem Buch „Herr Tourette und ich“ offen und mutig über sein Leben mit Tourette, bringt zum Lachen, zum Nachdenken und zum Weinen. Man lebt mit dem jungen, einsamen Mann mit, der keine Ahnung hat, wie er zurechtkommen soll in diesem Gefängnis, das für Andere die normale Welt ist. Gleichzeitig legt er beim Schreiben ein unheimliches Tempo vor, verlangt vom Leser die volle Aufmerksamkeit, lädt ein in seine Achterbahn und wenn die Geschichte fertig ist, steht man da mit wackeligen Beinen und flauem Magen.

Fazit: Für Leute, die offen sind für eine ganz eigene Welt des Erlebens und der Sprache

Bewertung: 4 Sterne!

Replay von Ken Grimwood

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Klappentext:

Wie wäre es, wenn Sie noch einmal leben könnten? Und noch einmal? Und immer wieder…
Jeff Winston erleidet am 18. Oktober 1988 einen Herzanfall und stirbt. Doch er erwacht wieder zum Leben und befindet sich plötzlich im Schlafsaal seines alten Colleges. Es ist der 6. Mai 1963. Langsam begreift er, dass er sein Leben ein zweites Mal leben kann und er die einmalige Chance hat, diesmal alles besser zu machen. Durch geschickt platzierte Wetten und den Kauf von Aktien erlangt er ein Millionenvermögen. Aber seine Versuche, sein Schicksal und das der ganzen Welt positiv zu beeinflussen schlagen fehl. Auch die Liebe zu Pamela, einer anderen „Wiederkehrerin“, befreit ihn nicht aus dem Albtraum, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint: Denn das Sterben und Wiedererwachen nimmt für Jeff kein Ende …

@Verlagsgruppe Random House GmbH

Meine Meinung zum Buch:

Zuerst war ich ein wenig skeptisch, da ich nicht unbedingt eine große Science Fiction – Leserin bin. Aber Ken Grimwood hat mich eines Besseren belehrt. Replay ist ein Klassiker der 80er Jahre, dessen Aussagen immer noch aktuell sind. Was würden wir aus unserem Leben machen, wenn wir es ständig wiederholen könnten? Würden wir den bekannten Weg gehen, würden wir versuchen ordentlich Geld zu verdienen, würden wir mehr Risiken eingehen oder einfach resignieren? Grimmwood stellt die Sinnfrage auf eine leichte und unbefangene Art, bleibt aber nicht an der Oberfläche. Spannend geschrieben und unterhaltsam führt uns der Autor an der Seite der Hauptfigur Jeff durch verschiedene Lebensmodelle.

Fazit: spannend, abwechslungsreich, tiefsinnig, lesenswert

Bewertung: 5 Sterne!

Bridget Jones – Verrückt nach ihm von Helen Fielding

bridgt jones

Klappentext:

Bridget Jones ist wieder da! Und das Leben scheint es gut mit ihr zu meinen: Sie hat einen aufregenden Job, sie kümmert sich hingebungsvoll um ihre kleine Familie – und sie ist frisch verliebt. Leider gibt es ein paar Kleinigkeiten, die ihr Glück trüben. Ihr Job als Drehbuchautorin ist nicht nur aufregend, er bringt sie auch mit sehr seltsamen Menschen in Kontakt. Ihren Kindern fehlt der Vater. Und der Mann, an den Bridget ihr Herz verloren hat, ist über zwanzig Jahre jünger als sie …

@Verlagsgruppe Random House GmbH

Meine Meinung zum Buch:

Bridget Jones ist wieder da (hätte Helen Fielding sie doch in Ruhe gelassen)! Jahre nach dem Happy End im zweiten Band ist Bridget dicker und verzweifelter denn je. Mark Darcy ist gestorben (WARUM??) und unsere geliebte Chaotin Mutter von zwei kleinen Kindern. Was mich am zweiten Band schon gestört hat, nimmt im dritten Band seinen Lauf. Bridget wird dargestellt wie eine komplette Idiotin. Mitleid und Fremdschämen wechseln sich beim Leser ab und die verzweifelten Pointen sind nicht mehr lustig, sondern stoßen sauer auf. Bridget ist natürlich auf Diät (langweilig), sucht verzweifelt einen Mann (auf dem Niveau einer 14jährigen) und schreibt ein Drehbuch (Warum nicht).

Fazit: Spart euch das Geld und die Zeit für etwas Sinnvolleres!

Bewertung: 1 Stern!

Game of Thrones von George R.R. Martin

Game of Thrones Deutsch

„Game of Thrones“ teilt sich im Deutschen in bisher zehn Bände, die mehr oder weniger gut übersetzt worden sind. Weniger, da die unzähligen Namen der Figuren eingedeutscht wurden und deswegen teilweise an Charme verlieren. Zudem ist jeder englische Teil in zwei deutsche Teile „aufgeblasen“ worden. Wer nicht unnötig Geld ausgeben will und sich der englischen Sprache halbwegs mächtig fühlt, sollte sich unbedingt für die fünf englischen Bände entschieden.

Kurzbeschreibung:

„Game of Thrones“ wird als Fantasy-Epos vermarktet, wobei ich die Bände eher als historische Buchreihe mit Elementen aus dem Fantasygenre empfinde. Man wird weder Magier noch Elben finden, dafür begleitet man Prinzen und Prinzessinnen, Söldner, Könige und Königinnen, Ritter und alle die es werden wollen auf einer fantasievollen Reise. Klassische Fantasy findet man vor allem in Form von Drachen, die jedoch in den ersten fünf Bänden noch keine übergeordnete Rolle spielen.

Das Epos spielt hauptsächlich auf dem fiktiven Kontinent „Westeros“, wo der König, aus dem Haus Baratheon, in „Kings Landing“ regiert. Im Laufe der Zeit lernen wir die anderen, mächtigen Adelsfamilien kennen, die über ihre Territorien verfügen und Vasallen um sich versammeln. Ganz im Norden herrscht das Haus Stark, das eine der wichtigsten Rollen im Buch übernimmt. Außerdem spielen die grausamen Boltons, die abgeschieden lebenden Arryns, die kriegerischen Greyjoys, die reichen und korrupten Lannisters, die verräterischen Freys, die stolzen Martells aus dem Süden und die Tullys von den Flusslanden das Spiel um den Thron. Nicht vergessen werden dürfen die Targaryens, die früheren Könige, die seit der großen Rebellion im Exil leben, jedoch beständig ihre Rückkehr nach Westeros planen. Als der König bei einem „Jagdunfall“ stirbt, kommen Gerüchte um die Legitimation seiner Kinder auf und unter den möglichen Anwärtern auf den Thron beginnt ein erbitterter Krieg.

Meine Meinung zur Buchreihe:

Im Zuge der fünf Bände trifft man auf viele verschiedene Charaktere, was vor allem zu Beginn ein wenig überfordern kann. Mit etwas Geduld und mit Hilfe einiger stilistischer Kniffe von Martin lernt man diese jedoch so gut kennen, dass man der Geschichte ohne Probleme folgen kann. Sehr gut gefallen hat mir, dass der Autor jedes Kapitel aus der Sicht einer anderen Figur erzählt, was dazu führt, dass man auch die Motivation der „Bösewichte“ nachvollziehen kann. Martin schreibt unheimlich spannend von Liebe, Krieg, Verrat, Macht- und Geldgier, politischen Verwicklungen, von Familien, die auseinanderbrechen und sich wiederfinden. Er scheut nicht davor Hauptcharaktere sterben zu lassen oder Böse in Gute zu verwandeln und umgekehrt, was sehr zur Spannung beiträgt. Mit der Zeit verfolgt man seine Lieblingscharaktere mit solcher Neugier, dass man es keine fünf Minuten aushält bis man das nächste Band in den Händen hält. Apropos….WO BLEIBT BAND SECHS??

Fazit: Eine der besten Buchreichen überhaupt – nicht nur für Fantasyleser empfehlenswert!

Bewertung: 5 Sterne!

Die Wunderübung von Daniel Glattauer

Wunderübung

Klappentext:

Die Beziehung von Joana und Valentin ist am Tiefpunkt angelangt, und die Versuche, die der Paartherapeut anstellt, um die beiden Streithähne in den Griff zu kriegen, sind ganz und gar nicht erfolgreich. Joana weiß immer schon vorher, was ihr Ehemann sagen will, und sorgt mit ihrem Redeschwall dafür, dass er oft gar nicht zu Wort kommt. Valentin straft sie dafür mit Gefühlskälte. Er nimmt jeden Missstand als gegeben hin und sieht keinen Grund für Veränderung. Doch nicht nur das Paar hat Probleme – auch der Therapeut scheint in Schwierigkeiten zu stecken. In „Die Wunderübung“ erweist sich Daniel Glattauer als ein Meister darin, die feinen Zwischentöne im Dschungel unserer Gefühle darzustellen.

@Carl Hanser Verlag

Meine Meinung zum Buch:

Daniel Glattauer hat in den letzten Jahren einige Erfolge gefeiert. Was ich so an ihm schätze, ist, dass seine Bücher wirklich unterschiedlich sind und eigentlich jedes für sich lesenswert. In der Wunderübung geht es um die erste paartherapeutische Sitzung von Joana und Valentin. Man spürt deutlich, dass es, außer Aggressionen, kaum mehr Gefühle zwischen den Beiden gibt. Joana fühlt sich schon längst nicht mehr wahrgenommen und ist verletzt aufgrund eines Seitensprunges, Valentin wirkt zynisch und ist genervt, dass er sich überhaupt mit seiner Frau auseinandersetzen muss. Beim Lesen der ersten 30 Seiten scheint ein Happy End eigentlich unvorstellbar. Auch der Therapeut realisiert dies langsam und greift zu allerlei Methoden, um die Beiden einander näher zu bringen. Schließlich legt die kurze Geschichte einige Wendungen hin, die zwar recht vorhersehbar, aber trotzdem witzig gemacht sind und auch zum Nachdenken anregen.

Glattauer gelingt mit „Der Wunderübung“ ein unterhaltsames Buch (eigentlich eine längere Kurzgeschichte), das treffsicher Langzeitbeziehungen aufs Korn nimmt, aber auch Hoffnung gibt, dass Paare nach Zeiten der Frustration wieder zusammenwachsen können, wenn sie sich selber nicht so ernst nehmen.

Fazit: eine etwas vorhersehbare, aber interessante Geschichte, die gut unterhält!

Bewertung: 4 Sterne!

Morgen kommt ein neuer Himmel von Lori Nelson Spielman

himmel

Klappentext:

Wer verscheucht die Monster aus unseren Albträumen?
Wer tröstet uns bei Liebeskummer?
Und wer kennt uns besser, als wir uns selber kennen?
Als Brett 14 Jahre alt war, hatte sie noch große Pläne für ihr Leben, festgehalten auf einer Liste mit Lebenszielen. Heute, mit 34 Jahren, ist die Liste vergessen und Brett mit dem zufrieden, was sie hat: einen Freund, einen Job, eine schicke Wohnung.
Doch als ihre Mutter Elizabeth stirbt, taucht die Liste wieder auf: Aus dem Mülleimer gefischt, hat ihre Mutter die Liste aufgehoben, und deren Erfüllung zur Bedingung gemacht, damit Brett ihr Erbe erhält – und zwar innerhalb von 12 Monaten.

@S. Fischer Verlag GmbH

Meine Meinung zum Buch:

Durch die Popularität und den Klappentext von „Morgen kommt ein neuer Himmel“ habe ich mir sehr viel von diesem Buch erwartet, vielleicht zu viel. Ich mag Geschichten, wo jemand durch irgendein Erlebnis gezwungen wird sein Leben neu zu überdenken. Spielman´s Buch ist mir jedoch zu oberflächlich und kitschig. Die Hauptperson Brett bleibt mir fremd, geht mir sogar manchmal gehörig auf den Geist.

Brett trauert um ihre verstorbene Mutter, zu der sie ein inniges Verhältnis hatte. Fällt jedoch aus allen Wolken als sie bei der Testamentsverkündung erfährt, dass ihr Erbe an Konditionen gebunden ist, die sie kaum erfüllen kann. In einem Jahr soll sie sich richtig verlieben, ein Kind bekommen, armen Menschen helfen, Kontakt zu einer alten Freundin aufnehmen, ihren richtigen Vater kennenlernen, ein Pferd kaufen, ihren Job aufgeben und beruflich neu anfangen usw. Ihre Mutter will sie praktisch zu ihrem Glück zwingen. Im Verlauf der Erzählung erlebt man schließlich den Wandel einer verwöhnten, reichen, naiven Mittdreißigerin zu einer sozial engagierten, armen, naiven Mittdreißigerin. Die Grundzüge der Geschichte sind interessant, die Ausarbeitung eher langweilig. Ständig fantasiert Brett davon, dass ihre Mutter aus dem Himmel Begegnungen für sie einfädelt. Glücklich werden kann man nur mit einem Mann, der Hunde mag. Außerdem weint sie mir einfach zu viel, Brett weint eigentlich ständig!

Fazit: ein nettes Buch für den Urlaub, bleibt aber oberflächlich.

Bewertung: 3 Sterne!

Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes

ein ganzes halbes Jahr

Klappentext:

Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt. Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird – und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt. Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will. Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird. Eine Frau und ein Mann. Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen. Die Liebesgeschichte von Lou und Will.

@Rowohlt Verlage

Meine Meinung zum Buch:

Niemals zuvor habe ich bei einem Buch so dermaßen geheult. Nicht einfach süß eine Träne verdrückt oder ein bisschen ins Kissen geweint, sondern so richtig geheult. Jojo Moyes hat zwei ehrliche Charaktere geschaffen, mit denen man leidet, für die man hofft und mit denen man lacht. Louisa ist auf den ersten Blick das Mädchen von nebenan mit einem durchschnittlich gemütlichen Job und einem durchschnittlich nervigen Freund. Auf den zweiten Blick ist sie jedoch auch witzig, cool, mutig und hat schon sehr viel erleben müssen. Will war einmal witzig, cool und mutig. Der frühere Geschäftsmann und Extremsportler sitzt seit einem schweren Autounfall im Rollstuhl und ihm ist nur mehr sein Zynismus geblieben. Die beiden kommen sich immer näher und schlussendlich stellt sich Will die Frage, ob die Liebe für ein glückliches Leben ausreicht. Wie wird er sich entscheiden?

Fazit: Dieses Buch gehört zu meinen persönlichen Top Ten. Unbedingt lesen!!!

Bewertung: 5 Sterne!

Zwei an einem Tag von David Nicholls

 

Zwei an einem Tag

Klappentext:

Alle sind sich einig: der schönste Liebesroman der letzten Jahre.
„Gerade stelle ich mir dich mit 40 vor!“ Es ist der 15. Juli 1988, und Emma und Dexter, beide zwanzig, haben sich gerade bei der Abschlussfeier kennengelernt und die Nacht zusammen durchgemacht. Am nächsten Morgen gehen beide ihrer Wege. Wo werden Sie an genau diesem Tag ein Jahr später stehen? Und wo in den zwanzig darauffolgenden Jahren? Werden sich die beiden, die einander niemals vergessen können, weiterhin immer gerade knapp verpassen?

@Verlagsgruppe Random House GmbH

Meine Meinung zum Buch:

Emma und Dexter, Dexter und Emma. Zwei Menschen, die sich Anfang 20 kennenlernen, voller Hoffnung und Abenteuerlust, sich anfreunden und sich dann über viele Jahre hinweg immer wieder treffen. Natürlich geht es um Liebe, um verpasste Chancen und Freundschaft. Gleichzeitig jedoch geht es noch um viel mehr! Meiner Meinung nach hat das dritte Buch von David Nicholls deswegen so eingeschlagen, weil wir uns hervorragend mit den beiden Hauptfiguren identifizieren können. Wie sie dachten wir Anfang 20, dass uns die Welt zu Füßen liegt, dass wir nur die Hände ausstrecken müssen und uns alles gelingt. Wie die Beiden bemerkten wir mit Mitte 20, dass die Welt uns des Öfteren Knüppel zwischen die Beine wirft und unsere Träume doch nicht so leicht zu verwirklichen sind. Und plötzlich fällt uns auf, dass wir mit Anfang 30 betrunken eher bemitleidenswert als cool sind und das Leben eigentlich gar nicht mehr so viel zu bieten hat, wir in Jobs feststecken, die wir eigentlich nicht machen wollten und in Beziehungen festhängen, für die uns unser 20jähriges Ich bedauern würde.

Fazit: Ich liebe dieses Buch! Es ist witzig, ehrlich, sentimental und sehr berührend.

Bewertung: 5 Sterne!

Gone Girl von Gillian Flynn

Gone Girl

Klappentext:

„Was denkst du gerade, Amy?” Diese Frage habe ich ihr oft während unserer Ehe gestellt. Ich glaube, das fragt man sich immer wieder: Was denkst du? Wie geht es dir? Wer bist du? Wie gut kennt man eigentlich den Menschen, den man liebt? Genau diese Fragen stellt sich Nick Dunne am Morgen seines fünften Hochzeitstages, dem Morgen, an dem seine Frau Amy spurlos verschwindet. Die Polizei verdächtigt sogleich Nick. Amys Freunde berichten, dass sie Angst vor ihm hatte. Er schwört, dass das nicht wahr ist. In seinem Computer findet die Polizei merkwürdige Hinweise. Er erhält sonderbare Anrufe. Was geschah mit Nicks wunderbarer Frau Amy?

Selten wurde so raffiniert, abgründig und brillant manipuliert wie in diesem Psychogramm einer Ehe – ein teuflisch gutes Lesevergnügen.

@S. FISCHER Verlag GmbH

Meine Meinung zum Buch:

Gone Girl von Gillian Flynn ist der dritte Roman der Autorin, der gerade von David Fincher (Sieben, Fight Club,…) verfilmt wurde und im Oktober in unsere Kinos kommt. Flynns Geschichten spielen meist im mittleren Westen der USA und triefen vor amerikanischer Klischeehaftigkeit verbunden mit einer ordentlichen Portion Psychogrusel. So auch Gone Girl, kurz gesagt….dieses Buch ist krank, krank, krank, aber auch unheimlich spannend! Da die Autorin die Ich-Perspektive gewählt hat, sitzt man praktisch in den persönlichkeitsgestörten Gehirnen der Hauptfiguren.

Amy und Nick sind seit 5 Jahren verheiratet, mehr oder weniger erfolgreiche Journalisten und leben in Manhattan. Aufgrund der Wirtschaftskrise in der USA verlieren jedoch beide ihre Jobs und schlittern in eine Beziehungskrise. Schließlich entschließen sie sich dazu in Nicks Heimatstadt nach Missouri zu ziehen, um seine kranken Eltern zu pflegen. Nick macht eine Bar auf, Amy langweilt sich, die Beziehung steht kurz vor dem Aus….bis Amy eines Tages plötzlich verschwindet. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Geschichte eine überraschende und stilistisch äußerst gefinkelte Wende, die einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt!

Fazit: Für thrillergewöhnte Gemüter auf jeden Fall lesenswert!

Bewertung: 4 Sterne!