Archiv der Kategorie: Allgemein

Das böse Mädchen von Mario Vargas Llosa

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Klappentext:

Wie gelingt es ihr nur immer wieder, ihn um den Finger zu wickeln? Und warum tut sie das, wenn sie seine ehrlichen Gefühle doch zugleich schroff zurückweist? Schon als aufmüpfige Halbwüchsige verdreht sie dem jungen Ricardo im konservativen Lima der 50er Jahre den Kopf. Von da an wird sie regelmäßig seine Wege kreuzen, wird in Paris, London, Madrid oder Tokio mal als Guerrillera, mal als Heiratsschwindlerin mit falschem Pass in sein Leben treten – und es immer wieder durcheinanderwirbeln. Auf rätselhafte Weise scheinen beide dennoch füreinander bestimmt; oder ist nur er es, der nicht lassen kann von diesem faszinierend »bösen Mädchen«?

© Suhrkamp Verlag GmbH und Co. KG

Meine Meinung zum Buch:

„Das böse Mädchen“ polarisiert! Der Roman liest sich exotisch und spannend, jedoch gleichzeitig auch erdrückend  und anstrengend. Llosa erzählt diese seltsame Liebesgeschichte in einer leidenschaftlichen Sprache, ihr fehlt es weder an Witz noch Scharfblick und auch geschichtlich interessante Elemente kommen nicht zu kurz. Trotzdem führt die Handlung immer wieder zu losen Enden, die einen verrückt machen. Gerade wenn man denkt, dass die Liebenden endlich angekommen sind oder sich nun beide in ein Leben ohne einander eingefunden haben, geht das lange Elend oder das kurze Glück wieder von vorne los. Man möchte das Buch gegen die Wand werfen, die Seiten herausreißen und den Beiden sagen, dass jetzt nun wirklich mal gut ist.

Bewertung: 3,5 Sterne!

Sternschanze von Ildiko von Kürthy

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Klappentext:

Das ist keine Krise. Das ist eine Katastrophe! Bis eben war ich noch wohlhabend, verheiratet und gut frisiert. Und jetzt? Mein Leben ist nicht mehr wiederzuerkennen. Zurück auf Los. Neuanfang mit dreiundvierzig. Nichts, was ich mir schon immer erträumt habe. Mein Mann will die Scheidung, meinen Liebhaber möchte ich behalten, und meinen Friseur kann ich mir nicht mehr leisten. In diesem Moment sitze ich in einem sehr preiswerten Motel mit Raufasertapete und schlechter Aussicht und frage mich: War mein Betrug wirklich unverzeihlich? Was will ich retten – meine Ehe, meine Affäre oder mich? Brauche ich Hummer und eine professionelle Fußpflege zu meinem Glück? Und: Wer könnte ich werden, jetzt, wo ich niemand mehr bin?

@Rowohlt Verlag GmbH

Meine Meinung zum Buch:

Von Ildiko von Kürthy habe ich so ziemlich alle Bücher gelesen und es war von sehr unterhaltsam und gut geschrieben („Mondscheintarif“) bis laaaangweilig („Höhenrausch“) alles vertreten. Leider hatten mich vor allem ihre jüngeren Romane etwas enttäuscht, darum hatte ich niedrige Erwartungen an die „Sternschanze“. Alles in Allem wurde ich jedoch eines Besseren belehrt, von Kürthy hat die alte Schreibweise zum Großteil wiedergefunden und ist diesmal auch schwierigen Themen nicht aus dem Weg gegangen. Sie erzählt in „Sternschanze“ eine berührende Geschichte über ein Paar, das gemeinsam erwachsen wird und deren Beziehung die Stolpersteine des Lebens eben nicht übersteht. Die Hauptfigur ist sympathisch, frühere Protagonisten tauchen wieder auf, es gibt ein paar Lacher und auch traurige Momente. Natürlich bleibt von Kürthy im Unterhaltungsgenre, großen Tiefgang darf man sich folglich nicht erwarten. Trotzdem ist die Sternschanze eine amüsante Lektüre für Zugfahrten, Urlaube und laue Sommerabende.

Bewertung: 3 Sterne!

Der goldene Kompass von Philip Pullman

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Klappentext:

In einer Welt, die der unseren sehr ähnlich ist, lebt das Mädchen Lyra, das in einem College aufwächst. Als immer wieder Kinder aus der Gegend verschwinden, machen grässliche Geschichten die Runde. Bis sich Lyra entschließt, sich auf die Suche nach den verschollenen Freunden zu machen. Hinter dem Polarlicht betritt sie eine unbekannte, märchenhafte Welt.

© Verlagsgruppe Random House GmbH

Meine Meinung zum Buch:

„Der goldene Kompass“ ist eine nette Fantasygeschichte, die mich an „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ von Michael Ende erinnert. Die Hauptfigur Lyra, ein etwa zehnjähriges Mädchen, wird als freche Spitzbübin dargestellt, die, ohne größere Anstrengung und etwas naiv, unzählige Abenteuer meistert. Was Lyra angeht bin ich hin und her gerissen. Einerseits habe ich sie als erfrischend draufgängerisch erlebt, andererseits sind ihre Abenteuer meist so unrealistisch und an den Haaren herbei gezogen, dass mich sowohl die Figur als auch der Verlauf der Geschichte stellenweise genervt haben. Interessant fand ich die Idee mit den Daemonen, von denen in Lyras Welt jeder Mensch einen hat. Die Daemonen können sich in verschiedene Tiere verwandeln und sind untrennbar mit ihren Menschen verbunden.

Fazit: Alles in allem ein mittelmäßig unterhaltsames Jugendbuch, in dem zwar spannende Fantasyelemente vorkommen, die Figuren jedoch größtenteils oberflächlich bleiben.

Bewertung: 3 Sterne!

Honigtot von Hanni Münzer

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Kurzbeschreibung:

2012: Als Felicitys Großmutter stirbt und ihre Mutter Martha kurz darauf verschwindet, macht sie sich auf die Suche nach ihr. Die Spur führt nach Rom. Ungewollt tritt Felicity eine Reise in die Vergangenheit an und stößt dabei auf ein altes Tagebuch. Es erzählt die Geschichte ihrer Urgroßmutter Elisabeth und deren Tochter Deborah, die bis zu ihrem Tod ein quälendes Geheimnis hütete. Beide Frauen erfuhren in dunklen Zeiten eine schicksalhafte Liebe. Mutig trotzten sie dem Sturm der Nazizeit, wurden Spielball der Herrschenden und erlebten durch Lügen und Intrigen verursachtes Leid.

@Hanni Münzer

Meine Meinung zum Buch:

In Honigtot“ erzählt Hanni Münzer eigentlich zwei Geschichten, die sich gegenseitig bedingen. Die Erste, die im Heute angesiedelt ist, erzählt von Felicity, einer rastlosen jungen Frau, die sich nicht auf die Liebe verlassen will, und ihrer Mutter, die eigentlich nie eine Mutter war. Nach dem Tod der Großmutter finden die beiden deren Tagebuch und realisieren, wie sehr sie von ihrer Lebensgeschichte beeinflusst sind. Dieser Teil des Buches liest sich als Rahmen für die eigentliche Geschichte, die Geschichte von Deborah und Elisabeth, die mich sehr berührt hat. Deborah ist während der NS-Zeit als Halbjüdin in München aufgewachsen, wo sie Schreckliches erleben musste. Honigtot“ ist schön und bedrückend zugleich, da man sich gut vorstellen kann, dass es damals viele ähnliche Schicksale gegeben haben könnte. Die Grundfrage des Buches ist wohl: Wie viel kann ein Mensch ertragen, ohne zu brechen?

Fazit: ein verstörendes und gleichzeitig faszinierendes Buch über Abhängigkeit, Leid, Rache und Hoffnung!

Bewertung: 5 Sterne!

Das unerhöhrte Leben des Alex Woods von Gavin Extence

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Klappentext:

Eine Geschichte, die erzählt, wie besonders Freundschaft sein kann. Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen. Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogen lebenden Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und dass man immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte. Darum ist Alex, als er sieben Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche an der Grenze in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat …

© Verlagsgruppe Random House GmbH

Meine Meinung zum Buch:

Die Geschichte von Alex Woods ist für mich wie der Besuch bei einer alten Schulfreundin. Man mag die Person wirklich gerne, hat aber keine Ahnung mehr worüber man reden soll. Ich mag die schrullige Hauptfigur Alex, ich mag seine Mutter, die etwas verrückte Esoterikerin, und ich mag den einsamen Mr. Peterson, aber irgendwie kommt keine Spannung auf. Der Autor bekommt den Anfang des Buches gekonnt hin, beschreibt die Charaktere und beginnt den Bogen der Geschichte mit Witz und Einfallsreichtum, dann jedoch flaut die Story ab, wird langweilig und tröpfelt so dahin. Wie beim Höflichkeitsbesuch hofft man aufs Ende und weiß, dass man das Vergnügen nicht so schnell wiederholen wird.

Fazit: nett!

Bewertung: 3,5 Sterne (weil ich alle so gerne mochte, besonders die Katze)!

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry von Rachel Joyce

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Klappentext:

Eigentlich wollte er nur zum Briefkasten. Dann geht er 1000 Kilometer zu Fuß. Ein unvergesslicher Roman, der die ganze Welt erobert. »Ich bin auf dem Weg. Du musst nur durchhalten. Ich werde Dich retten, Du wirst schon sehen. Ich werde laufen, und Du wirst leben. « Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Queenies Hospiz. Eine Reise, die er jeden Tag neu beginnen muss. Für Queenie. Für seine Frau Maureen. Für seinen Sohn David. Für sich selbst. Und für uns alle.

© S. FISCHER Verlag GmbH

Meine Meinung zum Buch:

„Harold Fry“ wird oft im gleichen Atemzug mit dem „Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ genannt, was ich nicht verstehen kann. Wo das erste Buch gefühlvoll und weise ist, empfinde ich das Zweite als kalt und realitätsfern. Rachel Joyce hat, meiner Meinung nach, ein wundervolles und eindringliches Buch geschrieben, dass mich komplett in seinen Bann gezogen hat.

Die Hauptfigur Harold hat ein passives und konformes Leben geführt, das schließlich in einen gleichförmigen Lebensabend mündet. Weder mit seiner Frau noch mit seinem Sohn verbindet ihn viel, er hat keine Hobbies und kaum Freunde. Eigentlich ist er dem Leben mit seinen schwierigen, aber auch glücklichen Zeiten aus dem Weg gegangen. Eines Tages beginnt Harold jedoch aus dem Nichts heraus eine Pilgerreise zu einem Menschen, der ihm noch etwas bedeutet und auf seinem Weg erfahren wir immer mehr über seine Vergangenheit, über Verletzungen und falsche Entscheidungen, die ihn an diesen traurigen Punkt in seinem Leben geführt haben.

Fazit: ein wunderschön geschriebenes Buch über Versäumnisse und die Möglichkeit diese nachzuholen.

Bewertung: 5 Sterne!

Eat, Pray, Love von Elizabeth Gilbert

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Klappentext:

Elizabeth beschließt, ganz von vorne anzufangen. Sie lässt New York hinter sich und tritt die Reise ihres Lebens an: Dolce Vita in Italien, Meditationslehre in einem indischen Ashram und schließlich die glückliche Balance zwischen innerem und äußerem Glück auf Bali. Der ehrliche und bewegende Erfahrungsbericht von Elizabeth Gilbert ist ein preisgekrönter, internationaler Bestseller.

@Berlin Verlag in der Piper Verlag GmbH

Meine Meinung zum Buch:

Diesem Buch liegt ein schöner theoretischer Grundgedanke zugrunde. Die Protagonistin lernt in drei Ländern drei verschiedene Lebensweisen kennen, befreit sich auf ihren Reisen aus gesellschaftlichen Zwängen und verarbeitet ihre Vergangenheit. Die praktische Umsetzung hat mich jedoch wirklich enttäuscht. Warum all diese positiven Bewertungen? Gilbert erzählt langweilig und vorhersehbar, geizt nicht mit Klischees der verwöhnten, selbstbezogenen Amerikanerin und wirft mit billigen Glückskeks-Weisheiten um sich. Versteht mich nicht falsch! Eigentlich mag ich spirituelle, emotionale Romane, aber in „Eat, Pray, Love“ steigert sich die Autorin in eine schnulzige, westliche Arroganz hinein, bei der ich nur die Stirn runzeln kann.

Fazit: seicht, ignorant, langweilig!

Bewertung: 1 Stern!

Die verborgene Sprache der Blumen von Vanessa Diffenbaugh

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Klappentext:

Das Wichtigste im Leben der jungen Victoria sind Blumen. Sie weiß alles über sie und kennt vor allem ihre Bedeutung. Aufgewachsen in Waisenhäusern und Pflegefamilien, rettet dieses Wissen sie immer wieder. Mit achtzehn findet Victoria Arbeit in einem Blumenladen und bindet mit viel Erfolg und Einfühlungsvermögen für jeden Kunden den richtigen Strauß: Myrte für Liebe, Jasmin für Nähe, Maiglöckchen für Rückkehr des Glücks. All das wünscht sich Victoria auch, als sie Grant kennenlernt. Erstaunt stellt sie fest, dass er ebenfalls die Sprache der Blumen versteht – und sie von demselben Menschen gelernt hat wie sie selbst …

@Verlagsgruppe Droemer Knaur

Meine Meinung zum Buch:

„Die verborgene Sprache der Blumen“ ist noch ein Buch, das in meine persönliche Top-Ten gehört. Diffenbaugh erzählt von der jungen Victoria, die in ihrem Leben von Menschen bisher vor allem enttäuscht worden ist. Verzweifelt versucht sie jeden von sich fern zu halten und lebt mit sich allein in scheinbarem Frieden. Auf ihrer persönlichen Insel haben nur Blumen ein Besuchsrecht, durch sie kommuniziert sie mit ihrer Umgebung und baut sich dadurch schließlich auch eine berufliche Existenz auf. Doch als Victoria unerwartet die Liebe findet, muss sie sich entscheiden wie viel sie bereit ist zu riskieren.

„Die verborgene Sprache der Blumen“ ist ein ernster und gleichzeitig zauberhafter Roman, in dem wir neben der Geschichte der Hauptdarstellerin viel über Blumen und deren Bedeutungen erfahren. Pfingstrosen zum Geburtstag? Nein danke! Einen Fliederstrauß verschenke ich hingegen gerne an jemand Bestimmtes. Rote Geranien anpflanzen? Auf meinem Balkon lieber nicht! Wenn ihr herausfinden wollt wieso, lest dieses wunderbare Buch!

Fazit: ernsthaft, poetisch, herzzerreißend!

Bewertung: 5 Sterne!

Neunzehn Minuten von Jodi Picoult

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Klappentext:

In 19 Minuten kann man das Gras in seinem Vorgarten mähen, die Haare färben oder einen Kuchen backen. Man kann die Wäsche für eine fünfköpfige Familie falten. 19 Minuten kostet es, von der Grenze zu Vermont nach Sterling, New Hampshire, zu fahren. In 19 Minuten kann man die Welt zum Stillstand bringen oder einfach aus ihr herausfallen. 19 Minuten kostet es, Rache zu nehmen. Das hat der 17-jährige Peter Houghton getan. Noch weiß niemand in Sterling, wofür, doch mit diesem unaussprechlichen Akt der Gewalt ist die Welt des kleinen Ortes für immer aus den Angeln gehoben. Josie Cormier, die Tochter der Richterin, hat das Massaker an der Schule überlebt. Sie wäre die beste Zeugin. Aber sie kann sich nicht erinnern, was geschehen ist.

@Piper Verlag GmbH

Meine Meinung zum Buch:

Wie unzählige Jugendliche gehört Peter nicht dazu, er wird von seinen MitschülerInnen täglich gedemütigt, physisch und psychisch verletzt, klein gemacht. Der 17jährige Junge bekommt kaum Unterstützung, die Lehrer schauen weg, die Eltern sind hilflos. Schließlich mündet das ganze Elend in einem Amoklauf an seiner Schule, wobei vor allem die Peiniger zu den Opfern gehören.

Picoult benutzt in ihrem Buch eine simple Sprache, wechselt des Öfteren die Erzählperspektive und springt in der Zeit, um die Knackpunkte in Peters Leben herauszuarbeiten. Schockiert beginnt man den Amokläufer zu verstehen und kann nachvollziehen wie er zu diesem „Monster“ geworden ist, das 10 Menschen auf dem Gewissen hat.                                                                                                                                             Auch wir waren oder kannten in unserer Schulzeit Täter, Opfer, Mitläufer oder Zuschauer und das macht betroffen! Mit Hilfe des Romans kann man deutlich nachvollziehen, wie systematisch Mobbing einen Menschen zerstören kann und zwar langfristig.

Fazit: Auch wenn das Buch bedrückend ist und allerlei Klischees bedient, es rüttelt auf und regt an Systeme zu hinterfragen.

Bewertung: 4 Sterne!

Glücklich die Glücklichen von Yasmina Reza

Glücklich die Glücklichen Foto

Klappentext:

Ein Ehepaar im Supermarkt, Robert und Odile. Ihr an sich lächerlicher Streit an der Käsetheke eskaliert, die Nerven liegen blank, weil es hier um viel mehr als um die Wahl des richtigen Käses geht. Odile, Mutter zweier Kinder, wird sich schon bald einen Liebhaber nehmen, der sie dann seinerseits betrügt. Yasmina Reza beschreibt Paare, Einzelgänger und Familien in unverschämt komischen Alltagsszenen. Inmitten von gesellschaftlichem Ansehen und beruflichen Erfolgen werden ihre Träume vom Alltag zerrieben. Doch aufgeben? Niemals! Mit scharfer Beobachtungsgabe und schmerzhaft treffenden Dialogen entzündet die Autorin ein Feuerwerk aus klugem Witz, Humor und tiefen Einsichten in unsere heutige Gesellschaft.

@Carl Hanser Verlag

Meine Meinung zum Buch:

Auf Yasmina Reza bin ich durch den Film „der Gott des Gemetzels“ gestoßen, den ich sehr eindrucksvoll fand und wozu sie das Drehbuch geschrieben hat. Dieses Jahr hat die französische Autorin nun den Roman „Glücklich die Glücklichen“ veröffentlicht.

Zuerst einmal muss ich sagen, dass mich die unzähligen Figuren im Buch heillos überfordert haben. Jedes Kapitel ist ein kurzer Ausschnitt aus dem (Gefühls-)Leben einer anderen Person, wobei die Geschichten mehr oder weniger eng miteinander verknüpft sind. Wenn ich mich an das Lesen des Buches zurückerinnere, sehe ich mich hauptsächlich beim Herumblättern. Wer ist das denn jetzt? Die Mutter der vorletzten Figur? Der Liebhaber der zweiten Figur? Irgendwann habe ich aufgegeben und das Buch einfach runter gelesen ohne die direkten Fäden zu den anderen Personen im Kopf zu haben. Inhaltlich zeichnet die Autorin ein tristes Bild. Die Romanfiguren sind zum großen Teil in unglücklichen Beziehungen gefangen und betrügen ihre Partner. Auch die Liebhaber betrügen. Eigentlich sind alle entweder deprimiert und/oder betrügen. Zwischendurch gibt es einige witzige Anekdoten und auch solche, in denen man das eigene Beziehungs-Ich wiederfindet, was das Buch aber nicht herausreißt.

Fazit: ein chaotisches, tristes Buch ohne wirkliche Höhen

Bewertung: 2 Sterne!